Powermen fahren per Pedales nach Nordhausen und zurück
Einmal Nordhausen und zurück. Wer kennt die Strecke nicht? Eigentlich alles ganz einfach. Mit dem Auto über Osterode, Herzberg, Bad Lauterberg, Mackenrode, der Bundesstraße 243 nach Nordhausen folgen. Die Strecke kann natürlich nicht mit dem Fahrrad genutzt werden. Das Ziel der Powermen war es Nordhausen zu erreichen ohne das Benutzen von Land- oder gar Bundesstraßen. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, waren kurze Strecken auf Landstraßen oder das queren von Bundesstraßen erlaubt. Ansonsten waren nur land- und fortwirtschaftliche Wege, sowie ausgewiesene Radwege erlaubt. Ein ambitioniertes Ziel war für die Guides Hans-Jörg und Reimund damit gesteckt. Vor Wochen wurden bereits die Landkarten gewälzt und die Strecke probeweise abgefahren und es funktioniert.
Eine gut gelaunte Truppe:
Am vergangenen Samstag war es soweit, dass sich die Gruppe von 23 Powerwomen und Powermen auf die Strecke machen konnte. Während der Vortag uns noch mit reichlich grauen Wolken und Nieselregen verschreckte, sorgte der Abfahrtstag mit Sonnenschein und blauem Himmel bereits am frühen Morgen für gute Laune bei den Teilnehmern. Entlang des Rotenbergs zog der Fahrradtross in Richtung Pöhlde. Am Ende des Rotenbergs kamen wir auf dem alten Grenzkolonnenweg mit der Geschichte der Deutschen Einheit in Berührung. Eine flotte Abfahrt brachte uns nach Silkerode und Bockelnhagen. Auf dem Sportplatz in Bockelnhagen wurde eine kurze Frühstückspause eingelegt. Weiter ging es über Weilrode nach Limlingerode. Durch Feld und Flur ging es weiter über Pützlingen, Haferungen, Großwechsungen nach Hesserode und Nordhausen. Auf der ersten Tagesetappe waren von fast 60 Kilometern nur 6 Kilometer auf Landstraßen. Bei bestem Wetter und guter Stimmung wurde die Jugendherberge Rothleimmühle in Nordhausen erreicht. Selbst die Auslösung des Feueralarms beim Bezug der Zimmer konnte die Herbergsleitung nicht aus der Ruhe bringen :)). Nach einer kurzen Duschpause ging es sofort weiter zu einer Besichtigung der Nordhäuser Traditionsbrennerei. Während einer Führung wurde uns einiges über die mehr als 500jährige Brenntradition in Nordhausen erklärt. Im Fasskeller war der Duft des feinen Nordhäuser Brandes, der in Eichenfässern gelagert wird, zu riechen. Ein plötzlich rollendes Fass trieb unserem Führer einige Schweißperlen auf die Stirn ;) Nach einer Verkostung der Produkte ging es durch die Nordhäuser Altstadt auf einen Kaffee. Den Tag ließen wir im Restaurant Barfuss (www.barfuss-nordhausen.de) in der Nordhäuser Altstadt ausklingen. Bei herrlichem Wetter war uns der Platz unter der Kastanie sicher. Bei historischer Kulisse ließen wir uns das Essen und die Getränke schmecken. Die Steaks sind absolute Spitze. Ein Dank an das Team des Barfuss für die tolle Bewirtung. Am Sonntag ging es nach einem guten Frühstück gestärkt mit guter Laune auf die Strecke. Durch den Nordhäuser Park entlang der Bahnstrecke führte uns der Weg entlang der Wieda nach Obersachswerfen. Inbegriffen war eine Querung der Wieda per Fahrrad. Auch am Sonntag waren viele Relikte vergangener Tage zu sehen. Wo vor 30 Jahren Grenztruppen der NVA die Kaserne in Liebenrode bevölkerten grast heute ein Pferd auf dem Gelände und laut bellende Hunde passen auf, dass keiner das Gelände betritt. Nach wenigen Kilometern erreichten wir erneut den ehemaligen Grenzstreifen zwischen Klettenberg und Tettenborn. Ein alter Grenzstein markiert den Punkt zwischen Thüringen und Niedersachsen. Von Tettenborn ging es weiter nach Steina über das Steinautal stetig bergauf zur Wasserscheide, um schließlich die verdiente Abfahrt in Richtung Wiesenbecker Teich. An Dombrowsky´s Baude wurde schließlich eingekehrt. Nach einem guten Mittagessen zog die Gruppe weiter über das Industriedenkmal Königshütte in Richtung Barbis, Scharzfeld und Herzberg. Der Herzberger Schlossberg war einer der letzten Anstiege. Bei der Abfahrt in Richtung Hörden machte Lochi seinem Namen alle Ehre. Panne Nummer 1 auf den letzten Kilometern. Ein scharfer Stein schlitzte den Mantel des Vorderrades auf und sorgte für ein Loch im Schlauch. Nach kurzer Reparatur ging es weiter über Düna nach Schwiegershausen. Auf der Abfahrt sorgte Anja für Panne Nr. 2. Auch hier verlor der Reifen Luft. Anja konnte sich durch mehrfaches aufpumpen des Reifens bis in Dorf retten. Mit guter Stimmung trudelte die Gruppe verletzungsfrei im Dorf ein, wo beim Faustball Hobbyturnier ein fröhlicher Abschluss nach mehr als 120 gefahrenen Kilometern gefeiert werden konnte.