Wandergruppe des TSV unterwegs im Dreiländereck
Bild und Text: Erwin Fichtner
Bereits im Januar hatte sich die Wandergruppe für ihre Wochenendfahrt den Solling und das Weserbergland ausgesucht und das Hotel Vierspitzen mit dem Theater dolce Vita in Lauenförde (Niedersachsen) gebucht. Zu diesem Zeitpunkt konnte wir noch nicht ahnen, welche besonderen Schwierigkeiten die Corona-Pandemie der Gastronomie und natürlich auch uns bereitet. Bis zum Antritt der Fahrt begleitete uns die Ungewissheit, ob wir fahren können. Nur ein vom Gesundheitsamt genehmigtes Hygiene-Konzept hat dem Hotel den Neustart in der Kombination mit dem Theater möglich gemacht.
Bei der Ankunft wurden wir auf drei umliegende Fachwerkhäuser verteilt. Zu unserer Überraschung, waren alle Zimmer liebevoll eingerichtet und die 29 Teilnehmer waren mit der Unterbringung sehr zufrieden.
Im Hotel konnten wir dann auch mit eigenen Augen erleben, dass bis zur letzten Minute von den Mitarbeitern geschuftet wurde, um die Terrasse in ein Theaterzelt zu verwandeln. Selbst ein Heizgebläse wurde noch installiert und wir konnten nach der Kaffeetafel tatsächlich um 18:00 Uhr unser Abendessen einnehmen. Um 19:15 Uhr stand dann Showtime auf dem Programm: Die Premiere der Show: Herzrasen mit der Hotelchefin Eva-Maria Ferber und als Gast die junge Nachwuchstänzerin Tanja Maaß. Wir wurden 90 Minuten gut unterhalten. Frau Ferber hat es verstanden den täglichen Wahnsinn in Comedy zu verpacken und uns auch zum Nachdenken anzuregen. Ihre stimmgewaltigen Gesangseinlagen und bisweilen frivolen Sprüche sorgten für gute Stimmung. Die Nervosität war der jungen Pole-Tänzerin bei ihrem ersten Auftritt an der Stange und bei ihren Tanzeinlagen anzumerken. Aller Anfang ist halt schwer. Herzrasen hat sich bei uns zum Glück nicht eingestellt, aber am Schluss des Programms wurde die Leistung der beiden Künstlerinnen mit langem Applaus belohnt.
Am Sonnabendmorgen setzte sich unsere Autokolonne zum Ort Herstelle in Bewegung.
Zu Fuß ging es zunächst hinab zur Weser. Auf mein lautes Rufen: Fährmann hol‘ über, erschien auch der Fährmann und beförderte 20 Wanderer auf die andere Weserseite. Für die Seilfähre reichte der Wasserstand noch aus, ansonsten fahren wegen Niedrigwasser auf diesem Abschnitt der Weser keine Schiffe. Dann begann für uns der Aufstieg zum Weser-Skywalk und der Weg führte uns weiter über Bad Karlshafen (Hessen) zurück zur Fähre in Würgassen, wo wir nach 14 km bei herrlichem Sonnenschein wieder angekommen sind. Während der Wanderung mussten wir leider feststellen, dass die Beschilderung an Wegekreuzungen uns nicht immer den richtigen Weg gewiesen hat.
Eine weitere Wandergruppe machte auf der Weserseite in Nordrhein-Westfalen eine 6-km Wanderung. Auf dem Hofkaffee Erlenhof haben wir uns dann gemeinsam bei Kaffee und Kuchen vor der Rückfahrt ins Hotel gestärkt. Im Hofladen konnte auch für die nicht mehr weit entfernte Weihnachtszeit eingekauft werden. Ein kurzer Fußweg vom Hotel über die Weserbrücke führte uns zum Abendessen ins Balkanrestaurant nach Beverungen (Nordrhein-Westfalen). Nach dem Essen haben wir dort noch einige gemütliche Stunden verbracht. Am Sonntag wurde nach dem Langschläfer Frühstück und dem großen Dank an das Ehepaar Ferber und ihre Mitarbeiter, individuell die Rückfahrt angetreten.
Der aktuellen Situation geschuldet, war der gesamte Ablauf in diesem Jahr anders. Bei allen Einschränkungen haben wir aber auch viel gelacht und Spaß gehabt. Ich hoffe, dass alle Teilnehmer den Ausflug gesund überstanden haben und gestärkt in das letzte Quartal des
Jahres gehen können.
Erwin Fichtner
Wanderwart